Am Montag vor dem ersten Advent (24. November 2025) wird auf dem Neupfarrplatz Regensburgs Christkindlmarkt eröffnet: Bis zum 23. Dezember 2025 gibt’s hier jeden Tag von 10 bis 20 Uhr an rund 70 Ständen Baumschmuck und Krippen, dazu die traditionelle “Knacker-Semmel mit allem” (ein Brötchen gefüllt mit grober Wurst, süßem Senf, scharfem Meerrettich und Essiggurken) und natürlich Glühwein. Unser Tipp: Besonders schön ist der Christkindlmarkt ab 18 Uhr: Dann wird die Neupfarrkirche illuminiert und damit ins Zentrum des Geschehens gerückt.
Den Christkindlmarkt auf dem Neupfarrplatz gibt’s übrigens schon seit über 200 Jahren – das macht ihn zum ältesten Weihnachtsmarkt der Stadt. Inzwischen gibt’s aber auch noch weitere Märkte in der Vorweihnachtszeit:
Romantischer Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis: Vom 21. November bis zum 23. Dezember (Achtung: am Totensonntag, 23. November, ist der Markt geschlossen!) findest du hier Kunsthandwerk und altbayerische Spezialitäten von Wildschwein am Spieß bis zur Altoberpfälzer Suppe im Brotlaib.
Lucreziamarkt am Haidplatz und Kohlenmarkt: Dieser Kunst- und Handwerksmarkt ist vom 28. November bis zum 23. Dezember geöffnet. Charmantes Extra: Hier gibt’s viele Konzerte & anderes Kulturprogramm!
Weihnachtszauber der Regensburger Sozialen Initiativen: Verschiedene Soziale Initiativen verkaufen auf dem Bismarckplatz Selbstgefertigtes für gute Zwecke. Der Markt ist vom 21. November bis zum 23. Dezember geöffnet.
Adventsmarkt im St. Katharinenspital: Einen besonders gemütlichen Weihnachtsmarkt erreichst du nach einem kurzen Fußweg über die Steinerne Brücke, er liegt im Garten dieses Spitals in Stadtamhof. An den Ständen gibt’s vom 24. November bis zum 23. Dezember Handwerk aus der Region. Schönes Extra: Glühwein & Leckereien kannst du hier an verschiedenen Feuerstellen genießen.
Der zauberhaft gräfliche Christkindlmarkt: Vom 20. November bis zum 21. Dezember bekommst du auf diesem Markt rund um das Rosarium im Dörnbergpark Kunsthandwerk & Kulinarisches – neben der traditionellen “Knackersemmel mit allem” etwa auch hausgemachte “Bauchstecherl”-Nudeln, wahlweise herzhaft oder auch mit Apfelmus und Zimt & Zucker.
Der heutige Neupfarrplatz ist nicht nur der zentrale Platz in Regensburg für die großen Jahres-Events wie den Christkindlmarkt, den Herbstmarkt oder das Craft Bier- und Weinfest im Frühsommer – er hat auch eine lange und sehr wechselhafte Geschichte hinter sich:
Im Jahr 179 nach Christus gründeten die Römer hier das Legionslager Castra Regina an der Donau – es gilt als die Geburtsstunde von Regensburg. Noch heute kannst du unter dem Neupfarrplatz die Überreste römischer Offizierswohnungen bestaunen…
… ebenso wie die Überreste von Wohnhäusern, einer Synagoge und einer Thora-Schule aus dem Mittelalter: Von etwa dem Jahr 1000 bis 1519 lag hier das jüdische Viertel von Regensburg. Es war die erste jüdische Gemeinde überhaupt, die im heutigen Deutschland schriftlich belegt ist.
1519 wurde die jüdische Gemeinde aus Regensburg vertrieben; man begann mit dem Bau der heutigen Neupfarrkirche. Einige Jahre stand sie im Zentrum der Wallfahrt zur “Schönen Maria”. Fertiggestellt wurde die Neupfarrkirche erst 1860!
1611 bekam die Reichsstadt am Neupfarrplatz einen Militärstützpunkt. Die Fassade der “Alten Wache” aus dem frühen 19. Jahrhundert kannst du noch heute hier sehen – sie wurde in den 1970ern in ein Kaufhausgebäude integriert.
Auch in den Jahren des Nationalsozialismus wurde der Platz immer wieder zum Zentrum des Geschehens: 1933 war er der Ort der Bücherverbrennungen. Andererseits trafen sich hier an einem beliebten Zeitungskiosk während der NS-Diktatur Frauen und Männer, die mit verschiedenen Aktionen Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten. Sie gingen als “Neupfarrplatzgruppe” in die Stadtgeschichte ein; viele bezahlten mit ihrem Leben. Aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammt außerdem ein Bunker, dessen Überreste du heute im ‘document’ unter der Erde siehst.
1995 kam es zur zufälligen Entdeckung der Überreste des NS-Bunkers sowie der mittelalterlichen Mauern des jüdischen Viertels und der römischen Fundamente.
In seinem 2005 eröffneten “Ort der friedlichen Begegnung” bildete der israelische Bildhauer Dani Karavan den Grundriss der mittelalterlichen Synagoge nach. Der Ort erinnert an das lange friedliche Zusammenleben der christlichen und jüdischen Bewohner*innen von Regensburg.
Die Entdeckung der verschiedenen historischen Überreste unter der Erde führte dazu, dass die Stadt hier ihr erstes ‘document’ einrichtete: ‘documente’ sind authentische historische Orte in der Welterbe-Stadt Regensburg, die mit einer Führung öffentlich zugänglich sind.
Infos zu den Führungen: Die Touren zum document Neupfarrplatz starten an jedem Donnerstag, Freitag und Samstag um 14.30 Uhr bei der Tourist-Info am Alten Rathaus; hier bekommst du auch dein Ticket (Erwachsene: 8 Euro, ermäßigt: 5 Euro, Familien mit Kindern unter 18 Jahren: 16 Euro). Im Juli & August gibt es weitere Führungen: Montags und sonntags, ebenfalls um 14.30 Uhr.
Neben dem Neupfarrplatz hat Regensburg inzwischen auch weitere documente – in unserer documente-Liste findest du zu jedem dieser Orte mehr Infos. Und wenn du noch mehr über das document Neupfarrplatz wissen möchtest: Im plazy-Podcast places to go stellen wir dir diesen historischen Schauplatz vor – wie immer in unter 10 Minuten. Du findest unsere Podcast-Episode über das document Neupfarrplatz auf allen gängigen Podcast-Plattformen oder gleich hier: