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Die "Mutter aller Bücher": das Book of Kells in Dublin

Die "Mutter aller Bücher": das Book of Kells in Dublin

Dieses Buch ist Irlands Nationalheiligtum: Das 1200 Jahre alte Book of Kells ist nicht nur ein kunsthistorisches Juwel, sondern auch ein Symbol für irische Identität und Kunstfertigkeit. Es gilt als "Mutter aller Bücher". Warum es den Ir*innen so viel bedeutet und was es zu einem der Must-Sees in Dublin macht, haben wir hier für dich zusammengestellt:

Was ist das Book of Kells?

Das Book of Kells ist ein illuminiertes Manuskript der vier Evangelien, das um das Jahr 800 von Mönchen angefertigt wurde. Es gilt als das schönste und besterhaltene Buch seiner Zeit und wird oft als "Mutter aller Bücher" bezeichnet. Seine Seiten sind reich verziert mit unglaublich detaillierten Illustrationen und Symbolen, die bis heute Rätsel aufgeben.

Wo findest du das Book of Kells?

Du findest das Book of Kells im Trinity College in Dublin, einer der ältesten Universitäten der Welt, gegründet 1592. Dort wird es in der Old Library, einem beeindruckenden Bibliothekssaal, ausgestellt. Der Long Room, in dem das Buch liegt, ist selbst schon ein Highlight und erinnert mit seiner Atmosphäre an die Welt von Harry Potter. Derzeit läuft ein Konservierungsprojekt, deswegen sind in den hohen Regalen kaum Bücher, aber das beeinträchtigt den Besuch kaum. Ein besonderer Blickfang ist das Kunstwerk “Gaia”, eine leuchtende Nachbildung der Erde, die der Künstler Luke Jerram auf Basis von NASA-Bildern erstellt hat.

Die Geschichte hinter dem Buch:

Die Geschichte des Book of Kells ist eng mit den Wirren der Wikingerzeit verbunden. Ursprünglich auf der schottischen Insel Iona begonnen, wurde das Manuskript nach einem Wikingerangriff in das Kloster Kells in Irland gebracht. Hier wurde es vermutlich fertiggestellt, obwohl das genaue Alter und die genaue Entstehungsgeschichte bis heute nicht vollständig geklärt sind.

Junge Mönche, etwa 18 Jahre alt, schrieben die Evangelien ab und fertigten die kunstvollen Illustrationen an. Sie stellten sogar ihre eigenen Farben aus Kräutern und Flechten her. In den Randnotizen finden sich immer wieder persönliche Kommentare und sogar Frustrationen der Mönche. Eine Notiz sagt etwa “Ich wünschte, es wäre fertig” – was dem Buch eine sehr menschliche Note gibt.

Die künstlerischen Details und Symbole:

Das Book of Kells ist reich an Symbolen und Illustrationen. Besonders auffällig sind die vielen Tierdarstellungen. Interessant dabei: Schlangen symbolisieren hier nicht das Böse, sondern die Auferstehung Christi, da sie sich häuten. Und Pfauen stehen für die Unsterblichkeit Christi, da man im Mittelalter glaubte, ihr Fleisch würde nicht verwesen.

Auch die typischen keltischen Knotenmotive, die wir heute oft in Mittelalterläden oder als Tattoos sehen, haben hier ihren Ursprung. Die Intensität der Farben und die Detailgenauigkeit der Zeichnungen sind bis heute beeindruckend und machen das Book of Kells zu einem einzigartigen Kunstwerk.

Was du für deinen Besuch wissen solltest:

  • Das Trinity College Dublin zeigt im Long Room der Old Library immer zwei Seiten des Book of Kells, die alle sechs bis acht Wochen wechseln. Die Illustrationen sind oft so klein und filigran, dass sie mit bloßem Auge gar nicht vollständig zu erfassen sind.

  • Digitale Ausstellung: Die ausgestellten Seiten sind auch online verfügbar, außerdem kannst du bei deinem Besuch auch eine große digitale immersive Ausstellung in einem eigenen Pavillon auf dem Gelände des Trinity College besuchen und dort noch tiefer in die Geschichte des Book of Kells eintauchen.

  • Ein Zimmer im Trinity College? – Kannst du tatsächlich unkompliziert hier mieten, das kann gerade im Sommer und für alle, die länger bleiben möchten, eine günstige Alternative zu den Hotels der Hauptstadt sein.

Was du sonst in Dublin auf keinen Fall verpassen solltest, erfährst du in unserer places to go-Episode zu den Dublin Basics. Tipps, Hintergründe und Infos gibt’s bei uns immer kurz und auf den Punkt in unter 10 Minuten. Du findest alle Folgen überall, wo es Podcasts gibt, oder gleich hier:

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