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place to go in Stockholm: das Vasa-Museum

place to go in Stockholm: das Vasa-Museum

Ein Schiff, das zu viel auf einmal sollte: einen Krieg gewinnen, Macht demonstrieren, Geschichte schreiben – und dann nach 20 Minuten sank. Für das legendäre Vasa-Schiff wurde ein eigenes Museum gebaut und das ist bei einem Stockholm-Trip definitiv ein place to go, den du gesehen haben solltest.

Was dieses Schiff so besonders macht? Grund dafür ist die einmalige Konstruktion – und seine tragische Geschichte!

Der Bau der Vasa ab Mitte der 1620er Jahre war ein echtes Prestigeprojekt des damaligen schwedischen Königs Gustav II. Adolf:

  • Sie sollte das mächtigste Kriegsschiff Schwedens werden und hatte für die damalige Zeit gigantische Maße: eine Länge von 70 und eine Breite von fast 12 Metern. Vom Kiel bis zur Mastspitze war die Vasa ganze 52 Meter hoch!
  • 1.000 Eichen ließ der König extra für ihren Bau fällen – und zuvor sorgsam auswählen: Die Zimmerleute gingen mit Schablonen für die einzelnen Schiffsteile durch die Wälder südlich von Stockholm und schlugen nur die passendsten und die besten Bäume.
  • Mit über 700 Holzskulpturen war sie auch ein kunstvolles Monument: griechische Götter, Löwen, Krieger und Fratzen sollten Gegner einschüchtern.
  • Die Vasa war auch ein politisches Signal: Schweden stand kurz davor, in den Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) einzutreten.

Der Bau der Vasa – und von drei weiteren Kriegsschiffen – brachte Stockholm Geld und Arbeitsplätze; die Werft, die diese Schiffe bauen durfte, wurde zur größten der Stadt. Aber: Es kam zu einem entscheidenden Fehler, heute bekannt als Vasa-Syndrom:

  • Kurz vor Fertigstellung des Schiffes hatte König Gustav II. Adolf erfahren, dass der dänische König ein ähnlich prächtiges Kriegsschiff bauen ließ. Das wollte er unbedingt übertrumpfen und ließ die Vasa mit zusätzlichen Kanonen ausstatten.
  • Das Problem: Der Schwerpunkt des Schiffes lag jetzt zu hoch, es wurde ‘topplastig’ – und die Kippgefahr war enorm.
  • Das zeigte bereits ein Test, bei dem das Schiff gefährlich schwankte. Der Test wurde abgebrochen – doch niemand traute sich, dem König von der Instabilität zu berichten. Ein derart fatales Kommunikationsproblem heißt in Managementkreisen noch heute ‘Vasa-Syndrom’.

Am 10. August 1628 lief die Vasa zu ihrer Jungfernfahrt aus – und sank nach nur 20 Minuten und gut einem Kilometer Strecke im Stockholmer Hafenbecken. Erst in den 1950er Jahren wurde das Wrack entdeckt: durch den Meeresarchäologen Anders Franzén. Die Bergung dauerte Jahre, doch die Vasa war überraschend gut erhalten.

Heute kannst du dieses besondere Schiff im Vasa-Museum besichtigen: Es liegt auf Djurgården, einer Ausflugsinsel mit vielen weiteren Museen und Parks mitten in Stockholm. Dort kannst du die Vasa auf sieben Ebenen umrunden und das Handwerk von Rumpf bis Deck bestaunen – so nah wie bei kaum einem anderen historischen Schiff.

Adresse & Infos zum Vasa-Museum: Galärvarvsvägen 14, 115 21 Stockholm, Schweden. Geöffnet an jedem Tag von 10 bis 17 und Mittwochs sogar bis 20 Uhr. https://www.vasamuseet.se/

Wenn du mehr über dieses Schiff wissen möchtest und wie sein Bau auch die Stadt Stockholm nachhaltig verändert hat, dann höre dir gerne unsere Podcast-Folge dazu an. In diesem Format stellen wir dir spannende Orte in unter zehn Minuten und mit den wichtigsten Infos und Anekdoten vor. Du kannst dir unsere Podcast-Episode über das Vasa-Museum überall anhören, wo es Podcasts gibt, oder gleich hier:

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